Corona-Bonus statt Applaus!
Resolution der KVBB-Vertreterversammlung zur finanziellen Wertschätzung der MFA in der Pandemie
Wir, die Mitglieder der Vertreterversammlung der KV Brandenburg fordern die Bundesregierung auf, die Leistung und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Arzt- und Psychotherapiepraxen wertzuschätzen und einen Corona-Bonus auszuzahlen. Wir wenden uns mit Vehemenz gegen den Beschluss von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, diese in der Pandemie so zentrale Berufsgruppe erneut zu übergehen.
Anscheinend nimmt der Bundesgesundheitsminister den ambulanten Arm der Gesundheitsversorgung in der Pandemiebekämpfung nicht gebührend wahr und ernst.
Deshalb erinnern wir ihn nochmals: Über 90 Prozent aller COVID-19-Patientinnen und -Patienten wurden und werden diagnostisch und therapeutisch ambulant versorgt. Die Corona-Schutzimpfungen wurden und werden zu fast 80 Prozent in Vertragsarztpraxen durchgeführt – und dies zusätzlich zur bzw. bei laufender Grundversorgung. Somit ist es vor allem den Arztpraxen zu verdanken, dass die Klinikstrukturen nicht dekompensierten und ihren Versorgungsauftrag erfüllen können.
Diese herausragenden Leistungen des ambulanten Bereichs sind dem überdurchschnittlichen Engagement tausender medizinischer Fachangestellter geschuldet. Seit über zwei Jahren – und anfangs ungeschützt – betreuen sie aufopferungsvoll Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19 Erkrankung.
Diese, von uns allen sehr geschätzte, Berufsgruppe nur mit dankenden Worten und Applaus auf den Balkonen zu versehen, ist und bleibt einer großer Fehler!
Die Vertreterversammlung der KV Brandenburg fordert Gesundheitsminister Lauterbach ausdrücklich auf, die bisherige Fehleinschätzung zu revidieren und die medizinischen Fachangestellten in unseren Vertragsarztpraxen durch den Einschluss in das Corona-Bonussystem auch finanziell wertzuschätzen.