Pressemitteilung

„Nicht diskutieren, sondern handeln“

KVBB fordert zielgerichtete Unterstützung der Landesregierung

Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) richtet einen eindringlichen Appell an die neuen Abgeordneten des Branden­burger Landtags: Angesichts der bevorstehenden Krankenhausreform und des zunehmenden Fachkräftemangels fordert die KVBB von der neuen Landesregierung ein entschlossenes Handeln zur Sicherung und zum Ausbau der ambulanten medizinischen Versorgung in Brandenburg.

Mit über 80.000 Patientenkontakten und mehr als 1.000 Notfallbehand­lungen täglich sind die ambulanten Versorgungsstrukturen bereits heute die tragende Säule der Gesundheitsversorgung im Land. „Die Brandenburgerinnen und Brandenburger verlassen sich auf ein funktio­nierendes Gesundheitswesen. Die ambulante Versorgung muss daher gezielt ausgebaut werden, um den steigenden Anforderungen auch in Zukunft gerecht zu werden“, betont KVBB-Vorsitzende Catrin Steiniger.

In dem Schreiben an den neuen Landtag stellt die KVBB fünf zentrale Forderungen für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung:

1. Ausbau der ambulanten Versorgung

Wir haben eine versorgungsgerechte ambulante Versorgung rund um die Uhr an sieben Tagen. Daher bedarf es keiner neuen Parallel­strukturen. Der Ausbau der bewährten Strukturen muss Vorrang vor der Schaffung neuer Angebote haben.

2. Verlagerung stationärer Leistungen

Notwendige Leistungsverlagerungen von stationär zu ambulant dürfen nicht zu finanziellen Lasten der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte gehen. Es braucht eine dauerhafte zusätzliche Finanzierung.

3. Unterstützung auf Bundesebene

Niedergelassene Praxen sind nicht nur medizinisch, sondern auch wirtschaftlich von großer Bedeutung. Sie sichern Arbeitsplätze und Kaufkraft in der Region. Die Landesregierung muss sich beim Bund für den Schutz dieser wichtigen Strukturen einsetzen.

4. Nachwuchsförderung

Die Ausbildung von ärztlichem Nachwuchs und medizinischen Fachkräften im ambulanten Sektor ist essenziell. Ohne diese ist die medizinische Versorgung gefährdet. Die Landesregierung steht in der Verantwortung, der Daseinsvorsorge nachzukommen und die finanzielle Belastung der Praxen zu senken sowie Weiterbildungs­netzwerke gezielt zu fördern.

5. Prävention

Präventionsprogramme sollten bereits in der Schulzeit beginnen. Frühzeitige Gesundheitsbildung kann langfristig die Belastung des Gesundheitssystems verringern und die Lebensqualität der Brandenburgerinnen und Brandenburger erhöhen.

„Die Herausforderungen liegen klar auf dem Tisch. Jetzt braucht es keine weiteren Diskussionen, sondern konkrete Taten“, so Catrin Steiniger. Der Ausbau der ambulanten Strukturen sei unerlässlich, um die aktuellen Belastungen zu bewältigen und die medizinische Versorgung in Brandenburg langfristig zu sichern. „Wir stehen bereit, um die notwendigen Veränderungen gemeinsam mit der Politik anzugehen.“