Pressemitteilung

Nicht an, sondern mit der ambulanten Versorgung sparen

Zum Start der Finanzierungsverhandlungen auf Bundesebene für die ambulante Versorgung in der vergangenen Woche sagt die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Catrin Steiniger:

„Die Krankenkassen müssen endlich aufhören, die ambulante Versorgung kaputt zu sparen. 95 Prozent aller Behandlungen finden ambulant statt. Die Praxen sind nicht, wie von den Krankenkassen gern dargestellt, die Kostentreiber in der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Gegenteil: Sie helfen sparen. Denn die Behandlung im Krankenhaus ist teurer als in der ambulanten Praxis.

Deshalb muss es vielmehr im Interesse der Krankenkassen sein, die ambulante Versorgung ihrer Versicherten auskömmlich und sachgerecht zu finanzieren: damit das flächendeckende wohnortnahe Netz ambulanter Praxen erhalten bleibt und unnötige Klinikaufenthalte vermieden werden.“

Hintergrund: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband verhandeln jährlich die Finanzierung der ambulanten Versorgung. Dabei geht es um die Anpassung des Orientierungswertes, der maßgeblich die Preise für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen bestimmt. Außerdem werden die regionalen Veränderungsraten für die Morbidität und Demografie festgelegt. Die erste Verhandlungsrunde am 14. August 2024 wurde ohne Ergebnis beendet.

Die KBV fordert eine Anhebung des Orientierungswertes um knapp sechs Prozent. Die Krankenkassen haben eine Anhebung um 1,6 Prozent angeboten.