Pressemitteilung

Zielgerichtete Nachwuchsförderung zeigt Erfolg

KVBB fordert Unterstützung der ambulanten Versorgung

Die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte in Brandenburg ist von 2012 bis Ende 2022 um insgesamt 14,7 Prozent gestiegen. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigerung von 1,4 Prozent jährlich. Zum 31.12.2012 waren insgesamt 3.507 Vertragsärz­tinnen und -ärzte im Land tätig. 2022 waren es 4.022. In der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung waren Ende 2010 rund 310 Psycho­therapeutinnen und Psychotherapeuten tätig. Zum Jahresende 2022 waren es 545. Das entspricht einer Steigerung von 76 Prozent. Diese wurde möglich durch eine Änderung der bundesweiten Vorgaben der Bedarfsplanung und regionale Ausnahmegenehmigungen (Sonderbedarfe). 

„Der nun schon langjährige Aufwärtstrend bei den Arztzahlen ist ein Erfolg unserer umfassenden Nachwuchsförderung“, erläutert Catrin Steiniger, Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB). Die KVBB hatte gemeinsam mit den Krankenkassen im vergangenen Jahr über 14 Millionen Euro in die Nachwuchsförderung investiert. Für dieses Jahr rechnet die KVBB wiederum mit einer Fördersumme von deutlich über 14 Millionen Euro. Davon werden unter anderen insgesamt 362 haus- und fachärztliche Weiterbildungs­assistenten gefördert. Zum Vergleich: 2018 waren es lediglich 238. Gerade im fachärztlichen Bereich gibt es hier noch einen großen Bedarf an der Finanzierung. Für Ärztinnen und Ärzte, die in Förderregionen ambulant tätig werden, prognostiziert die KVBB in diesem Jahr Rekord­ausgaben von über einer Millionen Euro.

„Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es immer schwieriger wird, junge Kolleginnen und Kollegen vor allem für eine Tätigkeit in den ländlichen Regionen Brandenburgs zu gewinnen“, so Catrin Steiniger weiter. „In den kommenden Jahren müssen wir altersbedingt allein 600 Hausarzt­praxen nachbesetzen. Um die Versorgung auch zukünftig auf dem aktuellen Niveau sichern zu können, müssen die Rahmenbedingungen stimmen: Unsere Arbeit muss endlich voll honoriert werden. Die ambulante Versorgung benötigt die gleichen Fördermaßnahmen, die auch die Krankenhäuser erhalten. Und gerade die ländlichen Regionen müssen lebens- und arbeitswerte Standorte sein. Als KVBB sind wir daher in einem kontinuierlichen Dialog mit Bund, Land und Kommunen sowie den Krankenkassen und fordern Unterstützung für die ambulante Medizin, die wirklich bei den Praxen und damit auch bei den Menschen vor Ort ankommt.“